Schwierige Entscheidungen

Als ich gerade aus dem Büro kam, saß ein kleiner Vogel unter meinem Auto.

"Was tun?",

fragte ich mich. "Ich kann doch nicht einfach losfahren und ihn womöglich überfahren."

 

Ich hockte mich vor den Kleinen und redete auf ihn ein. "Geh doch bitte und suche dir einen anderen Platz", sagte ich zu ihm. Statt, dass er angstvoll vor mir flüchtete, hüpfte er auf mich zu, setzte sich auf meinen Schuh und bettelte, indem er sich ganz lang und groß machte und mir seinen offenen Schnabel entgegenstreckte. 

 

Nun hatte er sich komplett in mein Herz gebohrt und eine Lösung zu finden wurde für mich noch schwieriger. Am liebsten hätte ich ihn direkt ins Auto gepackt und mit nach Hause genommen, doch die Vernunft in mir siegte und ließ mich nach anderen Lösungen suchen. 

"So werde ich den Kleinen also nicht los.",

dachte ich. Ich schaute mich um und mein Blick richtete sich auf mein Auto. "Ja, das ist es!", sagte ich zu mir und holte einen Schuhkartondeckel aus dem Auto, der seit Freitag mit mir durch die Gegend fuhr.

 

Der kleine Vogel hüpfte direkt hinein und ich setzte ihn ins Gras. Anders als von mir erwartet, begann er zu schimpfen und hüpfte schneller, als ich bei meiner Autotür war, hinter mir her. Er sprang erneut auf meinen Schuh.

 

So funktionierte es also auch nicht.

Herzschmerzgedanken ...

mitnehmen geht doch nicht. Ich sah eine Katze auf dem Nebengrundstück in der Sonne liegen ... noch mehr Herzschmerz. Ich ließ ihn erneut in den Deckel hüpfen und brachte ihn weiter weg und tiefer ins Gras.

 

Und wieder hüpfte er ganz schnell. Ich sah ihn über Grashalme, Kräuter und Steinchen hüpfen. Alles, was im Weg war, wurde bewältigt. Es war zu drollig anzuschauen, gehen konnte ich nicht. Da war er wieder, der Kleine und schaute mich an.

Mir war klar, ich muss jetzt gehen und ihn zurücklassen,

was mir nicht leicht fiel. Meine innere Stimme sagte immer wieder zu mir: "Lass ihn zurück und fahre nach Hause." Ich setzte ihn erneut etwas tiefer ins Gras, ging ganz schnell zum Auto und fuhr mit schlechtem Gewissen davon.

 

Ich hoffte, dass der kleine Vogel, der mir durch seine Anhänglichkeit viele schöne Gefühle hervorzauberte und auch ein breites Grinsen in mein Gesicht zauberte, nun von seinen Eltern versorgt wird und vor der Katze beschützt.

Es gibt Entscheidungen im Leben, die sind extrem schwer

Unsere Gedanken machen sie schwer:

  • Was ist richtig?
  • Was ist falsch?
  • Was kann alles passieren?
  • Wird mir durch meine Entscheidung etwas genommen?
  • Wie geht es anderen, wenn ich diese Entscheidung treffe?

Jeder denkt in solchen Situationen andere Gedanken.

Die einen würden einfach losfahren, egal ob sie den Vogel überfahren. Vielleicht denken sie noch: "Blöder Vogel, geh weg, sonst bist du gleich platt." oder "Ist doch nur ein Vogel!"

 

Andere würden denken: "Ich kann ihn doch nicht zurücklassen, das wird er doch nicht überleben. Ich nehme ihn mit."

 

Wiederum andere würden handeln, wie ich es getan habe ...

So ist das mit unseren Gedanken und unseren Entscheidungen.

Manchmal sind wir wie der kleine Vogel, der der falschen Person hinterherrennt, sich auf seiner Route verlaufen hat oder sich durch andere Lebensumstände unsicher und allein fühlt. Wir treffen die Entscheidung in welche Richtung wir laufen, um die Menschen oder die Dinge zu finden, die wirklich zu uns passen.

 

Gerade wenn es Angst macht, sich für eine Richtung zu entscheiden, um vielleicht auch einen ganz neuen Weg zu gehen, sollten wir uns daran erinnern, dass diese Herausforderungen uns dorthin bringen können, wo wir in Zukunft sein wollen. Jede Entscheidung kann uns innerlich stärker machen. Es kann ein gutes Training sein, täglich etwas - es darf was ganz Kleines sein - zu tun, was uns etwas Mut kostet. Auf diesem Weg trainieren wir regelmäßig unsere Mut- und Entscheidungsmuskel, stärken unsere Psyche und somit unser Wohlbefinden. Mut ist eine Kraft, die uns unsere Träume und Ziele näher bringt und das Wichtigste überhaupt, wir können einfach wir selbst sein.

 

Es hilft nichts, wir tragen die Verantwortung für unser Leben und somit für unsere Entscheidungen. Damit sie sich richtig für uns anfühlen können, müssen wir sie selbstständig fällen. Nur so kommen wir in Bewegung, laufen auf unserem eigenen Weg. Wir schützen uns davor, an einer Stelle stehenzubleiben, an der es uns nicht gut geht. An der wir nicht wir selbst sein können und immer wieder innerlich mit uns kämpfen, bis wir uns vielleicht sogar selbst im Kampf verletzen oder indem wir hinfallen, das Leben eines anderen Menschen leben und am Ende krank werden. 

 

Nochmal, weil es so wichtig ist: "Wir selbst tragen die Verantwortung für unser Leben und somit auch für unsere Entscheidungen."

Es gibt Momente im Leben, in denen wir extrem schwere Entscheidungen treffen müssen und

manchmal brechen sie uns sogar das Herz oder verändern unser komplettes Leben.

 

Vielleicht haben wir uns an etwas oder jemanden gewöhnt und können uns nicht vorstellen ohne zu leben. Doch manchmal kann es gut sein etwas loszulassen, auch wenn es schwerfällt, weil es uns schon lange nicht mehr, wenn wir genau hinschauen, wirklich guttut. Es ist nur zur Gewohnheit geworden.

 

Manchmal werden auch wir verlassen und dann kann der Schmerz noch größer sein, weil wir die Entscheidung nicht selbst treffen konnten, wie zum Beispiel durch eine Kündigung, eine neue Liebe des Partners, einen Unfall mit schweren Folgen oder anderen Krisen bis hin zur Insolvenz eines Unternehmens. Es wird uns etwas genommen oder verlässt uns, ohne dass wir mitentscheiden konnten.

Wir erleben durch unsere Entscheidungen nicht immer nur Positives,

sondern verlieren vielleicht auch mal etwas, was uns wichtig ist. Vielleicht läuft wirklich mal was schief. Doch wissen wir wirklich, ob der andere Weg besser für uns gewesen wäre? 

 

Auch wenn wir uns mal verlaufen haben, tauchen irgendwann wieder passende Weggabelungen auf, an denen wir eine neue Entscheidung treffen können. Ein Weg voller neuer Möglichkeiten, die sich besser für uns anfühlen. Wir erhalten die Chance, uns neu zu entscheiden.

Stehst auch Du vor einer für Dich sehr wichtigen Entscheidung?

Vielleicht hilft es Dir, wenn Du Dich an einen schönen ruhigen Ort setzt, Deine Augen schließt und Dir beide Richtungen einmal bildlich vorstellst. Erst die eine, dann die andere Möglichkeit. Achte dabei auf Deine Gefühle.

  • Was fühlt sich gut und frei an.
  • Was fühlt sich schlecht und eingeengt an?

Gehe Schritt für Schritt in die Richtung, die sich für Dich richtig anfühlt. Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst, und laufe in Deinem eigenen Tempo. Denke daran, dass es wichtig ist, dass Du Dich dabei so fühlst, wie Du es in Deiner Vorstellung erlebt hast. Fühlt es sich anders an, beleuchte es erneut und wähle im Anschluss Deine nächsten Schritte.

Ich wünsche Dir alles Gute auf Deiner Entscheidungsroute!


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