Wir alle kennen sie, diese Tage, an denen unsere Sorgen überhandnehmen und uns über den Kopf wachsen. Momente, in denen negative Gedanken uns fest im Griff haben und unsere Energie samt Lebensfreude schwinden lassen. Manchmal fühlen wir uns gefangen in einem Hamsterrad, aus dem es scheinbar kein Entkommen gibt.
Doch was wäre, wenn wir die Macht hätten, unseren Fokus in diesen Momenten schneller zu verändern, um aus diesem Gedankenkarussell auszubrechen?
Die Kraft der Gedanken: Der Switch vom Problem zur Lösung
Unsere Gedanken haben einen immensen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Sie steuern unsere Gefühlswelt. Wenn wir uns ständig auf unsere Probleme konzentrieren, verharren wir in einem Kreislauf negativer Gefühle. Wir lassen uns von unseren Ängsten und Sorgen leiten, da Probleme tief mit ihnen verbunden sind.
Ängste und Sorgen sind immer Szenarien, die wir uns in unserem Kopf zusammen basteln. Wir machen uns Gedanken über die Zukunft, wie es sein könnte. Doch wie oft, erleben wir, dass das, was wir uns zuvor ausgemalt haben, auch wirklich eintrifft? Häufig, finden wir, bevor es so weit kommt, eine Lösung für unser Problem.
Anstatt uns von diesen Ängsten herunterziehen zu lassen und uns auf die Knie zwingen, bis wir am Boden liegen bleiben, können wir bewusst innehalten, um herausfinden, was uns unsere Angst uns sagen möchte und wie wir mit ihr umgehen.
Wir können lernen, unsere Gedankenroute leichter und schneller zu wechseln. Es gibt so einige Wege, wie wir das erreichen können. Im folgenden Text gebe ich Dir ein paar Beispiele. Vielleicht ist genau der richtige Impuls für Dich dabei?
Der erste Schritt: Entspannen und Stress loslassen
Der Weg aus dem Hamsterrad beginnt mit Entspannung. Es klingt vielleicht banal, aber tiefes Ein- und Ausatmen kann bereits Wunder bewirken.
Wenn der Kopf mit negativem Stress gefüllt ist, bleibt kein Platz für kreative Lösungen. Atemübungen sind eine schnelle Möglichkeit, Dampf abzulassen. Durch bewusstes Atmen setzen wir sozusagen unseren inneren Druck über Nase oder Mund vor die Tür.
Es gibt viele weitere Möglichkeiten, wie wir entspannen und Stress loslassen können. Zum Beispiel kann Bewegung wie Spaziergänge in der Natur oder Yoga helfen, den Geist zu beruhigen. Auch das Schreiben in einem Tagebuch oder das Praktizieren von Mentaltraining wie Achtsamkeitsübungen oder Meditation können effektive Wege sein, um Freiraum für kreative Lösungen zu schaffen.
Selbstreflexion: Will ich das Problem wirklich loswerden?
Diese Frage mag zunächst seltsam erscheinen, doch sie kann helfen eine klare Sicht zu schaffen. Vielleicht denkst Du jetzt: Natürlich will ich es loswerden! Aber nimm Dir einen Moment Zeit, um tiefer zu gehen.
Perspektivwechsel: Ängste und Sorgen können auch Vorteile mit sich bringen
Ängste und Sorgen sind oft Schutzmechanismen, die uns vor möglichen Gefahren bewahren sollen. Sie können uns somit auch Vorteile bringen.
Um die Vorteile zu entdecken, stelle Dir folgende Fragen:
- Welche Angst oder Sorge steckt hinter dem Problem?
- Wovor will mich meine Angst schützen?
-
Was ist das Gute daran, dass das Problem da ist?
-
Welchen Vorteil bringt es mir?
- Was würde mir fehlen, wenn es nicht mehr da ist?
- Wie würde ich mich dann fühlen?
- Wer bin ich ohne das Problem, meine Angst, meine Sorge?
- Wird mir etwas anderes genommen, wenn es nicht mehr da ist? Ist dann wirklich alles gut oder fehlt mir dann etwas anderes?
- Will ich das Problem wirklich loswerden?
- Was verändert sich in meinem Leben, wenn es nicht mehr da?
- Welche Auswirkungen hat es auf meine zwischenmenschlichen Beziehungen, wenn ich keine Angst mehr habe?
Diese Art Selbstreflexion kann manchmal unerwartete, überraschende Erkenntnisse mit sich bringen.
Entscheidung treffen
Nun ist es an der Zeit, eine Entscheidung zu treffen. Darf das Problem noch etwas bleiben oder darf es gehen?
Das Problem darf bleiben
Wenn es vorerst bleiben darf, weil der Nutzen für Dich größer ist, nimm es an.
Das Problem darf gehen
Wenn es gehen darf, akzeptiere es zunächst, um den Kampfmodus zu verlassen und innerlich zur Ruhe zu kommen. Alles, was wir mit Gewalt loswerden oder wegdrücken wollen, bekommt zu viel Raum und Macht über uns.
Sage mehrfach zu Dir: Es ist, wie es ist! Ich stehe mit meinen Füßen fest auf dem Boden und nehme die Herausforderung jetzt an!
Diese bewusste Entscheidung gibt uns unsere Kontrolle zurück und lenkt unsere Energie in die von uns gewünschte Richtung, motiviert uns, aktiv die Opferrolle zu verlassen.
Gedanken beobachten und umleiten
Unsere Gedanken sind mächtig, doch nicht immer wahr. Beobachte und hinterfrage sie.
- Ist das wirklich wahr, was meine Gedanken mir über mein Problem sagen?
- Kann ich das mit 100%iger Sicherheit sagen, dass es wahr ist?
Häufig erkennen wir, dass unsere problembehaftete Einstellung übertrieben oder unberechtigt ist. Indem wir unsere Gedankenroute beleuchten, können neue Perspektiven und Möglichkeiten sichtbar werden.
Ressourcen der Vergangenheit
Es kann hilfreich sein, den eigenen Lebensweg zu betrachten, um zu entdecken, welche Probleme wir in der Vergangenheit bereits gelöst haben und wie wir dabei vorgegangen sind. Schreibe Dir alle Deine gelösten Probleme samt Deiner Lösungsansätze auf ein Blatt Papier.
- Was waren es für Probleme?
- Wie genau hast Du sie gelöst?
- Was war gut an dem Lösungsweg?
- Was hat geholfen?
- Wer hat unterstützt?
- Wie wurdest Du unterstützt?
- Was hast Du gelernt und kannst es jetzt erneut anwenden oder weiter ausbauen?
Inspirations-Beispiele möglicher bereits gelöster Probleme
Ein platter Fahrradreifen, Zug verpasst, Zugverspätung, Liebeskummer, Jobwechsel, Jobverlust, Streit, Konflikte mit nahestehenden Menschen, falsche Worte gewählt, Probleme am Arbeitsplatz, schlechte Schulnote, Kfz sprang nicht an oder blieb unterwegs stehen, Unfall, Fehler bei der Arbeit, Fahrrad, Portemonnaie oder etwas anderes wurde geklaut, Schlüssel verloren, Rohrbruch, Stromausfall, Heizung defekt, Wäsche zu heiß gewaschen, Schmerzen, Geschirr heruntergefallen und zerbrochen, in den Finger geschnitten, Waschmaschine kaputt, etc.
Problemfreie Zukunft in Gedanken gestalten
Stell Dir vor, wie es wäre, wenn Dein Problem plötzlich verschwunden ist. Male Dir diese problemfreie Zukunft in allen Details aus:
- Wie fühlst Du Dich?
- Wie siehst Du aus?
- Wo bist Du?
- Wer oder was ist bei Dir?
- Was machst Du?
Durch diese Vorstellung kann Dein Fokus vom Problem in Richtung eines möglichen Lösungswegs verlagert werden.
Ich vermute, dass Du folgendes schon einmal erlebt hast. Du willst Dir zum Beispiel ein Auto oder ein Fahrrad kaufen. Nach ausgiebiger Recherche hast Du Deine Wahl getroffen. Auf der Straße entdeckst Du plötzlich immer mehr dieser Modelle, so als hätten am selben Tag ganz viele andere Menschen genau das Modell gekauft. Zuvor hattest Du es nur selten oder gar nicht gesehen. Dein Fokus, Deine Wahrnehmung hat sich verändert. Was hier funktioniert, kann Dir auch bei Deiner Problemlösung helfen. Es kommt immer darauf an, ob wir bereit sind, unsere Blickrichtung zu ändern.
Rückwärtsdenken: Schritte zur gewünschten Zukunft
Nun, da Du eine klare Vorstellung von Deiner gewünschten Zukunft hast, denke rückwärts. Überlege Dir, welche Schritte notwendig sind, um dorthin zu gelangen. Schreibe alles per Hand auf – Schritt für Schritt.
Beginne am Zielpunkt und plane rückwärts Richtung Startlinie:
- Welche Schritte bist Du genau gegangen?
- Welche Zwischenschritte waren notwendig?
- Wen hast Du um Unterstützung gebeten?
- Was durftest Du dazu lernen?
- Welche Hürden tauchten unterwegs auf?
Überlege Dir weitere Fragen, die Dich auf diesem Weg unterstützen.
Los geht's: Atme tief ein und aus
Jetzt, da Du einen Plan hast, ist es Zeit, loszulegen. Atme tief ein und aus. Fülle Deinen Körper mit Sauerstoff und gehe Deiner problemfreien Zone entgegen. Genieße jeden Schritt und bleibe gedanklich im Hier und Jetzt. Jeder Schritt bringt Dich weiter. Passt der Plan mal nicht, passe ihn an.
Abschließende Gedanken
Das folgende Zitat von Mark Twain kann als Gedankenstütze dienen, wenn wir uns mal wieder auf dem Boden wiederfinden: „Reiß Deine Gedanken von Deinen Problemen fort. Das ist das Beste, was der Mensch für seine Gesundheit tun kann.“
Indem wir lernen unsere Gedanken bewusster zu erkennen und uns auf Lösungen fokussieren, können wir unsere innere Welt widerstandsfähiger und gelassener gestalten. Das stärkt gleichzeitig unsere psychische und physische Gesundheit.
Ich wünsche Dir alles Gute auf Deiner Route.
Alles Liebe
Deine Barbara
Raus aus dem Hamsterrad! Gemeinsam ist vieles leichter!
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Deine Barbara
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